Allgemein

Das Versprechen erfüllen

Die erforderlichen Opfer, um das Versprechen von Waqf-e-Nau zu erfüllen

Übersetzung der Ansprache von Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) beim Nationalen Waqf-e-Nau Ijtema UK 2023 am 30. April 2023 in der Baitul Futuh Moschee, Morden, Vereinigtes Königreich

Nach dem Rezitieren des Tashahhud, Ta`awwuz und der Sura al-Fatiha sagte Seine Heiligkeit, Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA):

Mit der Gnade Allahs findet heute das Nationale Waqf-e-Nau Ijtema [Versammlung] der UK Jama’at statt. Der Zweck dieses Ijtemas besteht darin, dass sich die Waqifin-e-Nau zusammenschließen, um ihren moralischen Zustand zu verbessern, ihr religiöses Wissen zu erweitern, ihre Ziele besser zu verstehen und vor allem zu einer dauerhaften Verbindung mit Allah dem Allmächtigen inspiriert zu werden. Das Programm wurde arrangiert, um Ihr religiöses Training und Ihre spirituelle Entwicklung zu fördern und damit Sie Allah dem Allmächtigen näherkommen, da das Streben nach Seiner Nähe das ultimative Ziel für jeden Waqif-e-Zindagi, ja für jeden wahren Muslim, ist.

Wie Sie alle wissen, haben Ihre Eltern bereits vor Ihrer Geburt beschlossen, Ihr Leben dem Dienst an der Jamaat zu widmen. Dennoch sind Waqf-e-Nau nicht dazu verpflichtet, in diesem System zu bleiben. Wenn sie das Alter der Reife erreichen, müssen alle Mitglieder von Waqf-e-Nau selbst entscheiden, ob sie das Gelöbnis, das ihre Eltern abgelegt haben, erneuern und ihren Waqf fortsetzen möchten. Viele von Ihnen sind bereits erwachsen oder nähern sich schnell dem Erwachsenenalter.

Einige von Ihnen sind verheiratet und haben Kinder und sind nicht mehr von Ihren Eltern abhängig. Folglich sind die meisten von Ihnen nicht mehr in einem Alter der Unwissenheit oder Unreife und sollten daher in der Lage sein, die Ernsthaftigkeit des Versprechens zu verstehen, welches Sie als Mitglied von Waqf-e-Nau abgelegt haben. Im Allgemeinen gilt, wenn Sie einer Person ein Versprechen oder eine Zusicherung geben, müssen Sie Ihr Bestes tun, um es zu erfüllen. Andernfalls würden Sie sich des Betrugs schuldig machen und das Vertrauen der anderen Person missbrauchen.

Als Waqf-e-Nau ist das von Ihnen abgelegte Versprechen auf einer ganz anderen Ebene, da es nicht mit einer Person, sondern direkt mit Allah dem Allmächtigen abgelegt wird. Jeder Einzelne von Ihnen hat versprochen, sein Leben in Seinem Dienst zu verbringen und für jeden Opfer und jede Härte um Seinetwillen bereit zu sein. Deshalb möchte ich heute über den Geist und das Maß an Opferbereitschaft sprechen, das erforderlich ist, um die Anforderungen des Waqf-e-Nau Versprechens erfolgreich zu erfüllen und einzulösen.

Zuallererst ist es von größter Bedeutung, dass Sie kontinuierlich danach streben, das Niveau Ihres Glaubens an Allah den Allmächtigen und Seine Religion zu erhöhen. Nur indem Sie die Liebe und Nähe zu Allah dem Allmächtigen erlangen, können die Mitglieder von Waqf-e-Nau ihr Versprechen der Bai’at an den Verheißenen Messias (AS) und die Anforderungen ihres Waqf erfüllen.

Das Bündnis, das Sie geschlossen haben, verlangt absoluten Glauben und Vertrauen in Allah und erfordert von Ihnen, ständig danach zu streben, eine lebendige Verbindung mit Ihm aufzubauen. Es verlangt von Ihnen, für Allah bereit zu sein, jedes Opfer zu erbringen und Ihm in jedem Aspekt Ihres Lebens treu, aufrichtig und loyal zu sein. Bei einer Gelegenheit erwähnte der Verheißene Messias (AS), was wahrer Glaube und Treue zu Gott bedeutet, und verwies darauf, dass Allah, der Allmächtige, Hadhrat Ibrahim (AS) in Kapitel 53, Vers 38 des Heiligen Qur‘an mit folgenden Worten gepriesen hat:

وَاِبۡرٰھِیۡمَ الَّذِیۡ وَفّٰی

„und Abrahams, der (die Gebote) hielt?“[1]

In Bezug auf diesen Vers sagte der Verheißene Messias (AS), dass Allah der Allmächtige das vorbildliche Gehorsam und die aufrichtige Treue von Hadhrat Ibrahim (AS) bezeugt hat, weil er nicht nur ein Versprechen abgegeben, sondern es auch erfüllt hat. Wie ich bereits gesagt habe, ist Ihr Versprechen von höchster Ernsthaftigkeit und Bedeutung. Im Wesentlichen haben Sie vor Gott bestätigt, dass Sie, um Seinetwillen, für jedes mögliche Opfer und jede Schwierigkeit bereit sein werden und bis zum letzten Atemzug danach streben werden, Ihrem Glauben zu dienen.

Ich glaube fest daran, dass wenn jedes Mitglied des Waqf-e-Nau mit reinem Herzen diesem Versprechen gerecht wird, Sie gemeinsam eine große spirituelle Revolution in der Welt hervorbringen und die Gesellschaft von den Ketten des moralischen Verfalls befreien können, mit denen sie gefesselt ist. Jedoch werden Sie dafür die Hilfe und Liebe von Allah dem Allmächtigen benötigen und um das zu erreichen, müssen Sie Ihm vor allem anderen den Vorrang geben.

Der Verheißene Messias (AS) erläuterte diesen Punkt mit folgenden Worten:

„Um die Liebe und Nähe zu Allah dem Allmächtigen zu erlangen, muss man Ihm gegenüber absolute Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit zeigen. Die Liebe, die Hadhrat Ibrahim (AS) erlangt hat, beruhte allein auf der Treue und absoluten Hingabe, die er Gott gegenüber zeigte.“

Der Verheißene Messias (AS) fuhr fort:

„Die Passage ‚und Abrahams, der (die Gebote) hielt‘ bedeutet, dass Hadhrat Ibrahim (AS) absolute Aufrichtigkeit und Loyalität gegenüber Allah zeigte. Um Loyalität, Treue und Aufrichtigkeit gegenüber Allah dem Allmächtigen zu zeigen, bedarf es einer Art von Tod.“

Weiter sagte der Verheißene Messias (AS):

„Solange eine Person nicht bereit ist, alle Freuden und Attraktionen der Welt vollständig aufzugeben und jede Form von Demütigung, Erschwernis und Kampf um Gottes Willen zu ertragen, ist es unmöglich, die Tugend der Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit zu erlangen. Daher erfordert wahre Treue und Aufrichtigkeit gegenüber Allah, dass eine Person bereit ist, all ihre Wünsche und weltlichen Bestrebungen um Seinetwillen aufzugeben. Es erfordert, dass eine Person bereit ist, Demütigung und Ablehnung freiwillig zu ertragen, für alle möglichen Opfer bereit ist und jede Art von Qual und Kummer für den Glauben an Ihn auf sich nimmt.“[2]

Als Waqf-e-Nau liegt es an Ihnen, noch mehr als anderen Ahmadis, in jeder Hinsicht Allah dem Allmächtigen treu und gehorsam zu sein. Doch dieser Weg zu Allah dem Allmächtigen ist weder gerade noch einfach. Der Verheißene Messias (AS) erklärte, dass an jeder Ecke weltliche Verlockungen lauern können, die den Glauben eines Menschen zerstören können. Viel mehr setzte der Verheißene Messias (AS) alles, was eine Person von Gott wegführt, mit falschen Götzen gleich.

Der Verheißene Messias (AS) erklärte:

„Götzendienst bedeutet nicht nur, dass eine Person einen Baum oder einen Stein anbetet, sondern alles, was sich als Hindernis beim Erlangen der Liebe Allahs erweist und Vorrang vor Ihm hat, ist ein Götzen.“  Der Mensch trägt so viele Götzen in sich, dass er nicht einmal merkt, dass er sich ihrer Anbetung schuldig macht.“  Er (AS) fährt fort: „Solange ein Mensch nicht aufrichtig Gott angehört und nicht bereit ist, jede Prüfung und Drangsal auf Seine Weise zu ertragen, ist es für ihn äußerst schwierig, wahre Treue und Aufrichtigkeit gegenüber Gott zu entwickeln.“[3]

Der Verheißene Messias (AS) erklärt weiter, warum Allah, der Allmächtige, Hadhrat Ibrahim (AS) gelobt hat und ihm eine solche Ehre verliehen hat. Der Verheißene Messias (AS) sagt:

„Hat Ibrahim (AS) seinen Titel einfach so erlangt? Nein. Vielmehr wurden ihm die Worte ‚und Abrahams, der (die Gebote) hielt‘ erst verliehen, als er bereit war, seinen eigenen Sohn zu opfern.“

Hadhrat Ibrahim (AS) erlangte die Liebe Gottes aufgrund seiner Bereitschaft, Seinetwillen alles aufzugeben, bis zu dem Punkt, dass er sogar bereit war, seinen geliebten Sohn zu opfern.

Der Verheißene Messias (AS) sagt:

„Allah, der Allmächtige will, dass der Glaube in die Praxis umgesetzt wird. Nur durch Handlungen und Taten ist Er zufrieden, und solche Taten erfordern Kummer und Kampf.“[4]  

Folglich sind Prüfungen und Drangsal ein notwendiger Teil des Lebens eines Gläubigen. Es ist ziemlich einfach zu verkünden, dass man Allah, dem Allmächtigen, treu ist und bereit ist, um Seinetwillen alles zu tolerieren. Aber wahrer Glaube zeigt sich tatsächlich dann, wenn eine Person auf die Probe gestellt wird und echte Opfer erforderlich sind.

Darüber hinaus überbrachte der Verheißene Messias (AS) den Menschen, die auch in Zeiten großer Schwierigkeiten Geduld und Vertrauen in Allah zeigen, eine frohe Botschaft.  Der Verheißene Messias (AS) sagte:

„Wenn ein Mensch bereit ist, um Gottes willen Schmerz und Trauer zu ertragen, dann rettet Gott, der Allmächtige, ihn vor solchen Sorgen. Als Hazrat Ibrahim (AS) in Erfüllung des Befehls Allahs des Allmächtigen bereit war, seinen Sohn zu opfern und sich vollständig darauf vorbereitet hatte, dann rettete ihn Allah der Allmächtige.  Er wurde ins Feuer geworfen, aber das Feuer konnte ihm nichts anhaben.“[5]

Der Verheißene Messias (AS) erklärt, dass, als Hadhrat Ibrahim (AS) seine Bereitschaft zeigte, seinen Sohn für Allah, den Allmächtigen, zu opfern, Allah ihn aufhielt und Er seine Treue und Aufrichtigkeit bezeugte. Daher muss jeder Waqf-e-Zindagi, einschließlich aller Waqifin-e-Nau, bereit sein, alle Schwierigkeiten und Widrigkeiten zu ertragen, die ihm zum Wohle Allahs, des Allmächtigen, widerfahren. Wenn jeder Waqf-e-Nau und Waqif-e Zindagi dies erreicht, kann er davon ausgehen, dass er sein Waqf Versprechen erfolgreich erfüllt hat und dazu bestimmt ist, Empfänger der ewigen Segnungen Allahs zu sein. Diese hat Er jenen versprochen, die ihr Leben einzig und allein Ihm zuliebe widmen.

Behalten Sie also immer die außergewöhnliche Art und Weise im Auge, mit der Hadhrat Ibrahim (AS) sein Versprechen erfüllt hat. Ebenso sollten Sie auf die Gefährten des Heiligen Propheten (SAW) blicken, die ein unglaubliches Maß an Glauben und Hingabe an den Tag legten. Sie gaben alle persönlichen Wünsche auf und waren jederzeit bereit, ihr Leben für ihren Glauben zu opfern. Genauso zeigten auch die Gefährten des Verheißenen Messias (AS) beispielhafte Opferbereitschaft. Unter seinen Anhängern befanden sich jene, die alle materiellen Bestrebungen und weltlichen Möglichkeiten für ihren Glauben aufgaben. Sie umfassten außergewöhnlich gut ausgebildete Menschen, die Bachelor- und Masterabschlüsse erlangt hatten, was zu dieser Zeit äußerst selten war und für die es eine große Nachfrage in der Gesellschaft gab. Anstatt nach Ruhm und Reichtum zu streben, ließen sie alles hinter sich und traten in den Dienst des Verheißenen Messias (AS) an. Sie widmeten ihr Leben dem Dienst am Islam und erfüllten ihre Versprechen, ohne auch nur daran zu denken, was sie zurückließen.

Mit dieser Denkweise sollten die Waqifin-e-Nau und Waqf-e-Zindagis danach streben, ihr Leben zu leben. Andernfalls wird ihre Behauptung, ihr Leben gewidmet zu haben, leer sein und nicht auf Wahrheit beruhen. Ich betone erneut, dass Sie alle den Wert und die Bedeutung Ihres Versprechens erkennen müssen und dafür ist das wichtigste Element, die Entwicklung einer persönlichen Bindung und liebevollen Beziehung zu Allah dem Allmächtigen. Wie ich bereits mehrmals sagte, müssen Sie das Niveau Ihrer Gottesdienste erhöhen. Jeder Waqf-e-Zindagi und Waqf-e-Nau muss die fünf täglichen Gebete pünktlich verrichten und dabei sorgfältig über die Bedeutung jedes Gebets nachdenken.

Es wird berichtet, dass einmal während der Zeit des Heiligen Propheten (SAW) ein Muslim in die Moschee kam, während der Heilige Prophet (SAW) mit einigen seiner Gefährten saß. Der Mann hatte sein Namaz [Gebet] noch nicht verrichtet und tat es dann für sich allein. Als er fertig war, näherte er sich dem Heiligen Propheten (SAW), der ihn anwies, das Gebet erneut zu verrichten. Der Gefährte tat, wie ihm befohlen wurde, und kehrte zum Heiligen Propheten (SAW) zurück. Erneut sagte der Heilige Prophet (saw) ihm, das Gebet zu wiederholen. Also ging er und verrichtete es zum dritten Mal. Nachdem er ihn erneut beobachtet hatte, wies der Heilige Prophet (SAW) ihn an, wieder zu beten. Daraufhin sagte der Gefährte: „O Gesandter Allahs, ich habe das Gebet so verrichtet, wie ich es kann, und kann es nicht besser beten als so. Bitte lehren Sie mich, wie man betet.“

Als Antwort erklärte der Heilige Prophet (SAW), wie man dem Gebet gerecht wird. Er erklärte, dass eine Person während des Namaz Allah dem Allmächtigen loben, seine Liebe für Ihn ausdrücken und Sura Fatiha, Durud Sharif und alle anderen notwendigen Gebete rezitieren sollte, während man über die Bedeutungen nachdenkt. Darüber hinaus erklärte der Heilige Prophet (SAW), dass ein Muslim sich in der Sajda (Niederwerfung) mit vollkommener Demut verbeugen sollte. Daher sollte man jedes Namaz mit gebührender Sorgfalt verrichten, wie es vom Heiligen Propheten (SAW) vorgeschrieben wurde, anstatt einfach nur die Bewegungen schnell durchzuführen.

Zusätzlich sollte ein Waqf-e-Nau regelmäßig Nawafil (freiwillige Gebete) verrichten, damit die Beziehung zu Allah dem Allmächtigen stärker wird. Nur wenn Sie eine persönliche und lebendige Verbindung zu Ihrem Schöpfer aufbauen, werden Sie beginnen, das Niveau der Treue zu erreichen, das von einem verlangt wird, der sein Versprechen bzw. seine Versprechen erfüllt hat und sein Leben dem Glauben widmen möchte.

Zudem müssen Sie als Waqf-e-Nau täglich den Heiligen Qur’an rezitieren und seine Übersetzung lesen. Darüber hinaus sollten Sie die Kommentare des Verheißenen Messias (AS) und der Khulafa studieren, damit Ihr Verständnis von seinen Lehren zunimmt. Andernfalls, wenn Sie die Lehren des Qur’ans nicht verstehen, wie werden Sie sie praktizieren können und wie werden Sie seine Botschaft an andere weitergeben? Wie können Sie andere dazu auffordern, das zu akzeptieren, von dem Sie selbst keine Kenntnis haben?

Des Weiteren liegt es in der Verantwortung derer, die ihr Leben gewidmet haben, die höchstmöglichen moralischen Standards darzulegen und jede Tugend anzustreben. In Ihrem täglichen Leben sollten Sie die besten Moralvorstellungen und Umgangsformen pflegen, wenn Sie mit Ihrer Familie, Freunden und Mitstudenten zusammen sind und in all Ihren Angelegenheiten. Halten Sie immer an Vertrauen fest und erlauben Sie es sich niemals, in Unwahrheiten zu verfallen. Sprechen Sie stets respektvoll und freundlich mit anderen.

Einige von Ihnen sind verheiratet, während andere, Inshallah in Zukunft heiraten werden. In diesem Zusammenhang sollten Waqf-e-Nau bei der Wahl einer Ehefrau Rechtschaffenheit und Frömmigkeit priorisieren, damit die häusliche Umgebung religiös und im Einklang mit den Lehren des Islam ist. Tatsächlich werden Sie Rechtschaffenheit beim Heiraten nur dann priorisieren, wenn Sie religiös gesinnt sind und Sie Ihren Glauben über alles andere stellen. Nach der Heirat sollten Sie Ihre Frauen mit Liebe und Freundlichkeit behandeln und ihre Bedürfnisse bestmöglich erfüllen. SIe sollten auch das beste Beispiel für Ihre Kinder sein. Nur wenn Sie hohe Moral vorleben und sie auf den rechten Weg führen, werden Sie Ihre Pflichten ihnen gegenüber erfüllen und dazu beitragen, die nächste Generation der Jama’at zu schützen.

Eine weitere wichtige Tugend, die Sie annehmen müssen, ist Schamhaftigkeit. Seien Sie nicht in dem Irrtum, dass Schamhaftigkeit nur von Frauen und Mädchen praktiziert werden sollte. Sie ist genauso wichtig für Jungen und Männer. In dieser Gesellschaft ist Schamlosigkeit und Vulgarität fast überall sichtbar. Wenn Sie also in der Öffentlichkeit sind, sollten Sie ihre Blicke senken und nicht neugierig in alle Richtungen blicken und die unanständigen Dinge anschauen, die Ihrem Glauben widersprechen.

Vermeiden Sie ebenso jegliche unmoralischen und anstößigen Inhalte in sozialen Medien, im Fernsehen oder anderswo. Der Kontakt mit solchen Inhalten ist äußerst schädlich. Sie können leicht die Gedanken verderben und sich negativ auf Ihr Verhalten auswirken. Zahlreiche Studien und Medienberichte haben bewiesen, dass der Kontakt mit Pornografie oder ähnlich vulgärem Material sowohl auf individueller Ebene als auch für die Gesellschaft insgesamt erheblichen Schaden anrichtet.

Beispielsweise haben Studien gezeigt, dass die Betrachtung solcher Inhalte bei Jungen und Männern zu besorgniserregenden Einstellungen gegenüber Frauen und Mädchen und häufig zu Gewalt führt. Zweifelsohne sollte jeder Ahmadi Schamhaftigkeit zeigen. Aber für diejenigen, die ihr Leben Allah gewidmet haben, gibt es noch höhere Erwartungen und Anforderungen.

Es ist auch äußerst wichtig, dass die Waqifin-e-Nau besonderen Wert darauflegen, ihre Pflichten als Mitglieder der Majlis Khuddam-ul-Ahmadiyya oder der Atfal-ul-Ahmadiyya zu erfüllen. Sie sollten aktiv an ihren Ijtemas und anderen Veranstaltungen teilnehmen und bereit sein, alle erforderlichen Aufgaben zu übernehmen. Während das Waqf-e-Nau Ijtema ein eintägiges Ereignis ist, finden die nationalen Khuddam und Atfal Ijtemas in der Regel über drei Tage statt. Daher sollten Sie so viel wie möglich daran teilnehmen und sich aktiv an den verschiedenen Aktivitäten und Programmen beteiligen.

Wenn Sie solche Veranstaltungen besuchen, sollte es Ihr fester Vorsatz sein, Ihr religiöses Wissen zu erweitern und die Ausübung Ihres Glaubens zu verbessern. Sie sollten ein so hohes Beispiel geben, dass andere Khuddam und Atfal den Unterschied zwischen Waqf-e-Nau und anderen deutlich erkennen können. Auf diese Weise werden Sie positive Vorbilder für sie. Wenn Sie solche Standards erreichen, werden Sie sicherlich unzählige Segnungen und Belohnungen von Allah dem Allmächtigen erhalten.

Ebenso sollten die Waqf-e-Nau in der Tabligh an vorderster Front stehen, um die Botschaft der Ahmadiyyat zu verbreiten. In dieser Ära greifen die Gegner des Islam täglich die Lehren des Islam an. Darüber hinaus ermöglichen es ihnen, unwissende und völlig falsche Interpretationen der islamischen Lehren durch Extremisten, unsere Religion auf unfairer Weise zu verunglimpfen und lächerlich zu machen. Daher ist es die oberste Pflicht eines jeden Ahmadi und insbesondere der Waqf-e-Nau, die Welt über die einmaligen Lehren des Heiligen Qur’an aufzuklären und die Menschheit über den einzigartigen Status des Heiligen Propheten (SAW) zu informieren. Um in der Tabligh erfolgreich zu sein, ist es entscheidend, religiöses Wissen zu erlangen und Sie sollten aufrichtig dafür beten, dass Allah Ihre Bemühungen und die anderer Ahmadis, die die Botschaft des Islam verbreiten, segnet. Um die Herzen der Menschen zu gewinnen, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr persönliches Beispiel und Verhalten ohne Tadel sind. Zeigen Sie Mitgefühl und Liebe für andere und kümmern Sie sich um Bedürftige. Wenn Sie gütig und rücksichtsvoll sind, werden Sie feststellen, dass die Menschen sich sowohl von Ihnen als auch von den Lehren des Islam angezogen fühlen. Indem sie Ihr frommes Wesen bemerken, wird jede falsche Vorstellung über den Islam auf natürliche Weise aus den Herzen und Köpfen der Nicht Muslime verschwinden.

Es ist auch unerlässlich, dass die Waqf-e-Nau bestrebt sind, eine unzertrennliche spirituelle Bindung zum Khalifen der Zeit aufzubauen und die höchsten Standards an Loyalität und Gehorsam gegenüber der Institution der Khilafat zu zeigen. Wenn Sie aufrichtig gegenüber der Khilafat sind, wird es nicht nur Ihnen persönlich zugutekommen und ein Mittel sein, die Belohnungen von Allah zu erlangen, sondern es wird auch sicherstellen, dass die Einheit innerhalb unserer Jama’at immer stärker wird.

Eine weitere Qualität, die Sie entwickeln sollten, ist Demut. Sie sollten jede Form von Arroganz und Egoismus aufgeben. Denken Sie nicht, dass Sie besser sind als andere. In der Tat sollten Sie Arroganz und Selbstgefälligkeit verabscheuen. Allah der Allmächtige liebt diejenigen, die demütig sind und verabscheut diejenigen, die stolz sind. Trotz seines hohen Status war der Verheißene Messias (AS) immer das Sinnbild der Demut. Als Ergebnis erhielt er eine Offenbarung von Allah dem Allmächtigen, dass „deine demütige Art Ihm gefallen haben“.

Nachdem wir das Bai’at des Imams des Zeitalters, des Verheißenen Messias (AS), angenommen und uns verpflichtet haben, nach seinen Lehren zu handeln und sie zu verbreiten, müssen wir danach streben, wie er zu sein. Wir müssen uns jeden Tag bemühen, uns die grundlegenden Eigenschaften und Tugenden der Rechtschaffenheit anzueignen. Nur dann werden wir zu den glücklichen Seelen gehören, die die Ziele ihres Waqf und die Anforderungen ihres Gelübdes erfüllt habe.

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich Sie daran erinnern, dass der Verheißene Messias (AS) erklärt hat, dass seine Anhänger danach streben sollten, etwas über die Welt zu lernen und ihre Erkenntnisse zu gewinnen. Dementsprechend müssen die Waqifin-e-Nau neben den religiösen Studien auch danach streben, sich in ihrer weltlichen Bildung auszuzeichnen. Versuchen Sie immer, Ihr Wissen zu erweitern, und verschwenden Sie keine Zeit mit trivialen Dingen. Überlegen Sie, wie Sie der Menschheit nützen und das menschliche Verständnis fördern können.

Die Waqifin, die sich in der Jamia Ahmadiyya einschreiben, sollten neben ihren religiösen Studien auch versuchen, ihr weltliches Wissen zu erweitern. Für Missionare ist es von entscheidender Bedeutung, die Geschehnisse in der Welt zu verstehen, damit sie mit anderen Menschen in Kontakt treten können.

Darüber hinaus sollten die Waqifin-e-Nau, die extern studieren oder arbeiten, insbesondere in der Forschung, danach streben, den Gipfel ihrer jeweiligen Wissensbereiche zu erreichen. Wenn es Ihnen gelingt, weltliches und religiöses Wissen zu erwerben, werden Sie über das intellektuelle Rüstzeug verfügen, um die Botschaft und Lehren Allahs des Allmächtigen zu verbreiten und den Islam vor jenen zu verteidigen, die versuchen, ihn zu diffamieren.

Des Weiteren werden Sie, inshallah, die Fähigkeit erlangen, Menschen zur Anbetung des einen Gottes zu bringen und unter der Fahne dessen zu vereinen, der unter allen Menschen am meisten geehrt wurde, dem Heiligen Propheten Muhammad (SAW).

Abschließend bete ich aufrichtig, dass Allah der Allmächtige Ihnen allen ermöglicht, das Versprechen zu erfüllen, Ihr Leben bedingungslos und aufrichtig dem Islam zu widmen. Möge Er Ihnen die Fähigkeit geben, Ihre moralischen und spirituellen Standards zu erhöhen und Ihnen befähigen, Ihren Dienst an der Jama’at kontinuierlich zu steigern. Mögen Sie unter den treuesten Soldaten der spirituellen Armee des Verheißenen Messias (AS) gezählt werden, deren Mission es ist, nicht Länder oder Territorien zu erobern, sondern die Herzen der Menschen zu gewinnen und die Menschen aller Nationen, Ethnien und Glaubensrichtungen zu Allah dem Allmächtigen zu führen. Mögen alle von Ihnen, als Waqifin-e-Nau, eine herausragende Rolle dabei spielen, die Botschaft des Islam und der Ahmadiyya in alle Welt zu tragen. Möge Allah Sie dazu befähigen, Ameen.

[Originaltext veröffentlicht in The Review of Religions online]

ENDNOTEN [1] Der Heilige Qur’an 53:38. [2] Al Hakam, Band 7, Nr. 10, 17. März 1903, S. 1, zitiert in Tafsir Hazrat Masih-e-Mau’ud, Band 7, S. 306. [3] Ebd. [4] Ebd. [5] Ebd., S. 306-307. [6] Sahih al-Bukhari, Kitab al-Adhan Bab Amr al-Nabi (sa) allazi la Yutimmu Ruku’ahu bi al-I’adah. [7] Tadhkirah, S. 595, Vierte Auflage.

Waqf-e-Nau Ärzte und Ärztinnen

Waqf-e-Nau Ärzte und Ärztinnen aus Deutschland treffen Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA)

Am 15. Januar 2022 hatten Waqifin-e Nau und Waqifat-e Nau, die derzeit als Ärzte und Ärztinnen tätig sind oder weitere Studien in medizinischen Bereichen absolvieren, die Gelegenheit, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad, Khalifatul Masih V (ABA), in einem virtuellen Mulaqat zu treffen.

Das Mulaqat begann mit einer Rezitation aus dem Heiligen Koran, die Hafiz Suleiman Sahib vortrug, gefolgt mit der Übersetzung in Urdu.

Anschließend legte National Sekretär Sahib Waqf-e-Nau Deutschland, Mahmood Ahmad Khan Sahib, seinen Bericht vor. Er sagte, dass 15 Waqifin-e Nau Ärzte sowie vier Waqifat-e Nau Ärztinnen anwesend sind. Außerdem seien zwei männliche und zwei weibliche Waqf-e-Nau-Student*innen anwesend, die im letzten Studienjahr Medizin studierten. Er fügte hinzu, dass die Ehepartner*innen der Waqifin-e Nau und Waqifat-e Nau, die verheiratet sind, mit der Erlaubnis von Hudhur-e Anwar (ABA) ebenfalls anwesend seien. National Sekretär Sahib bat Hudhur-e Anwar (ABA) um Erlaubnis, dass die Ärzt*innen Hudhur-e Anwar (ABA) in verschiedenen Angelegenheiten um Rat fragen dürfen.

Wajahat Waraich Sahib war der erste, der sich vorstellte. Er sagte, er sei derzeit auf Kardiologie und Elektrophysiologie spezialisiert. Er fügte hinzu, dass er in ein paar Monaten seine Spezialisierung abschließen werde. Hudhur-e Anwar (ABA) fragte ihn, ob er im Ausland ehrenamtlich tätig gewesen sei und welcher Ort ihm am besten gefallen habe. Wajahat Sahib bejahte die Frage und sagte, er sei nach Afrika und an anderen Ort gereist und diene auch als stellvertretender Vorsitzender von Humanity First Deutschland. Er sagte, dass er alle Orte, an denen er als Freiwilliger tätig war, mochte und überall dort dienen werde, wohin Hudhur-e Anwar (ABA) ihn schicken werde.

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) sagte dann, dass er, nachdem er genug Erfahrung gesammelt habe, darüber nachdenken solle, ob er noch mehr Erfahrung sammeln oder sich in den Dienst der Jamaat stellen wolle. Wajahat Waraich Sahib erwiderte, dass er und seine Familie dazu bereit seien. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte erneut, dass er nach Abschluss seiner Erfahrung entscheiden solle, ob er weitere Erfahrungen sammeln oder der Jamaat Vollzeit dienen wolle.

Aizaz Ahmad Sahib stellte sich vor und sagte, dass er unter der Leitung von Hadhrat Amirul Mominin (ABA) derzeit in der Krebsforschung und im Bereich der Onkologie tätig sei. Im vergangenen Jahr habe er seine Spezialisierung in Nephrologie abgeschlossen. Er fügte hinzu, dass sich seine Forschung auf Bauchspeicheldrüsenkrebs konzentriere. Er sagte weiter, dass er auch als Direktor von Global Health bei Humanity First tätig sei.

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) fragte ihn, ob er Ostafrika besucht habe, woraufhin er antwortete, dass er im November letzten Jahres im Tschad gewesen sei.

Auf das Topi (Mütze), den er trug, angesprochen, sagte Hudhur-e Anwar (ABA):

„Ich verstehe, Sie haben Ihr Topi also im Tschad gekauft?“

Daraufhin antwortete Aizaz Ahmad Sahib, dass er ihn in einem Land in Afrika gekauft habe. Hudhur-e Anwar (ABA) lächelte, als er dies hörte.

Als nächstes stellte sich Awais Bajwa Sahib vor. Er sagte, er arbeite auf dem Gebiet der Neurochirurgie und fügte hinzu, dass er seine Spezialisierung gerade in diesem Jahr abgeschlossen habe und in der Forschung tätig sei. Auch er sei im vergangenen Jahr nach Tschad gereist und habe dort die Möglichkeit gehabt, zu dienen.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Reisen Sie weiterhin nach Afrika und in andere Länder [um dort zu dienen], und machen Sie weiterhin Fortschritte in diesem Forschungsbereich.“

Affan Ahmad Ghafoor Sahib sagte, dass er sich gemäß der Anleitung von Hudhur-e Anwar (ABA) derzeit auf allgemeine Chirurgie spezialisiere und sich in seinem vierten Jahr der insgesamt sechsjährigen Spezialisierung befinde. Er fügte hinzu, dass er die Gelegenheit hatte, in verschiedenen Projekten von Humanity First Deutschland zu
dienen. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Wenn Sie Ihre Spezialisierung abgeschlossen haben, dann informieren Sie mich.“

Als Nächstes sagte Safeer Ahmad Najm Sahib, dass er, nachdem er sich von Hudhur-e Anwar (ABA) beraten ließ, Gastroenterologie und innere Medizin studierte. Er sagte, dass er das dritte Jahr der Spezialisierung absolviere. Nach Abschluss seiner Spezialisierung wolle er sich zusammen mit seiner Familie der Jamaat widmen.
Hudhur-e Anwar (ABA) fragte ihn, wie lange er noch Zeit benötige, woraufhin er sagte, dass seine Spezialisierung noch drei Jahre dauern werde. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Studieren Sie [die restlichen] drei Jahre, Safeer Sahib […] und informieren Sie mich, sobald Sie die drei Jahre vollendet haben.“

Safeer Sahib sagte zu Hudhur-e Anwar (ABA), dass Krankheiten in der Regel verschiedene Stadien hätten, und für jedes Stadium gebe es einen speziellen Therapieplan. Wenn zum Beispiel ein Krebspatient noch jung sei, aber das Krebsstadium bereits weit fortgeschritten sei und sich der Krebs im ganzen Körper ausgebreitet habe, werde einem solchen Patienten ein palliativer Therapieplan verschrieben, was bedeute, dass nur die sekundären Symptome behandelt würden und nicht der Krebs selbst. Er fragte, was ein Ahmadi-Arzt tun solle, wenn er in einer solchen Situation einige Therapiemöglichkeiten habe, um dem Patienten zu helfen, auch wenn diese nicht dem aktuellen Stand der Forschung entsprächen.

Hudhur-e Anwar (ABA) antwortete:

„Wenn der medizinische [Kodex der] Ethik es erlaubt und die Disziplin und die Protokolle Ihres Krankenhauses es Ihnen erlauben, die Behandlung durchzuführen, und Sie das Mittel haben, dann gibt es kein Problem damit, dass Sie es tun.“

Hudhur-e Anwar (ABA) erklärte, dass dies alles davon abhängt, wie weit die Erlaubnis geht.

„Sonst würden sie sagen: ‚Du hast dich nicht an die Regeln und Vorschriften unseres Krankenhauses gehalten. Wir haben unsere eigenen Protokolle erstellt, die du nicht befolgt hast und deshalb bist du jetzt von deinen Aufgaben entbunden.‘ All diese Dinge müssen bedacht werden, bevor man so etwas tut.“

Safeer Ahmad Najm Sahib sagte, dass die Behandlung von Krebspatienten, deren Krebs im fortgeschrittensten Stadium sei, nahezu unmöglich sei, und dass das Einzige, was übrig bleibe, sei, zu sehen, wie viele Tage dem Patienten noch bleiben.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Warum fragen Sie mich? Wenn Sie aus medizinischer Sicht nichts mehr tun können, was kann ich dann noch sagen?“

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) sagte, dass es auch homöopathische Behandlungen für diejenigen gibt, die daran glauben.

„Manchmal verlängert die homöopathische Medizin das Leben ein wenig. Oder manchmal wird man sogar vollständig geheilt – das hängt vom Zustand und der Situation der Person ab. Wenn die Ärzte aufgegeben haben, dann gibt es diese alternative Behandlung mit homöopathischen Medikamenten, wenn man dies wünscht; und wenn
nicht, dann sollte man sich mit dem Willen Allahs zufrieden geben.“

Irfan Sahib stellte sich vor und sagte, dass er vor sechs Jahren von Hudhur-e Anwar (ABA) in einem Mulaqat die Anleitung erhalten habe, sich auf dem Gebiet der Kardiologie zu spezialisieren. Er sagte, dass er in diesem Jahr, etwa im März oder April, seine Spezialisierung abschließen werde. Als er dies hörte, sagte Hudhur-e Anwar (ABA), er solle der Jamaat Bescheid geben, sobald er seine Spezialisierung abgeschlossen habe.

Als nächstes erklärte Asim Bilal Arif Sahib, dass er sich auf Kinderchirurgie spezialisiert habe. Er sagte, er habe vier von sechs Jahren der Spezialisierung abgeschlossen. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Informieren Sie mich, sobald Sie die restlichen zwei Jahre abgeschlossen haben.“

Asim Bilal Arif Sahib stellte Hudhur-e Anwar (ABA) dann eine Frage. Er sagte, in Deutschland gebe es ein soziales Gesundheitssystem, bei dem man abwägen müsse, wie viele Mittel zur Verfügung stünden und in welchem Umfang ein Patient behandelt werden könne. Es sei zu beobachten, dass mit zunehmender Lebenserwartung auch die Behandlungskosten stiegen. Außerdem gingen die Behandlungskosten für Frühgeborene in die Hunderttausende. Er fragte Hudhur-e Anwar (ABA), was die Lösung für dieses steigende Problem sein könnte.

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) antwortete, dass die Regierung die Mittel für die soziale Betreuung aufstocken sollte.

„Das ist das, was getan werden kann. Was kann man sonst noch tun? Man kann die Menschen aus Mitgefühl privat behandeln, wenn das möglich ist. Ansonsten werden die Menschen auf die staatlichen Mittel angewiesen sein. Welche andere Lösung kann ich anbieten?“

Hadhrat Amirul Mominin (ABA) lächelte und sagte:

„Wenn ich das Geld habe, dann werde ich es geben.“

Asim Bilal Arif Sahib sagte, er sei auch bereit, sein Leben der Jamaat zu widmen.

Nadir Ahmad Sahib war der Nächste. Er sagte, dass er sich gemäß der Anleitung von Hudhur-e Anwar (ABA) auf Kardiologie spezialisiert habe und dass er fünf Jahre seiner Spezialisierung abgeschlossen habe.

Als nächstes stellte sich Raza Sharif-ur-Rehman Sahib vor. Er erklärte, er befinde sich derzeit im fünften Jahr seiner Spezialisierung in Neurochirurgie. Er sagte, dass er sich mehr für die klinische Arbeit interessiere. Als Hudhur-e Anwar
(ABA) dies hörte, sagte Hudhur-e Anwar (ABA):

„Gehen Sie dem nach, wofür Sie sichh interessieren, und geben Sie mir dann [nach dem Abschluss] Bescheid.“

Salman Ahmad Rana Sahib sagte, er sei vor vier bis fünf Jahren aus Pakistan nach Deutschland gekommen. Er fügte hinzu, dass er zuvor vier Jahre lang in einem Krankenhaus der Jamaat gearbeitet habe und nun in einem Krankenhaus des Deutschen Roten Kreuzes tätig sei und sich auf Herzchirurgie spezialisieren wolle. Daraufhin sagte Hudhur-e Anwar (ABA):

„Möge Allah, der Erhabene, Ihnen die Fähigkeit dazu verleihen.“

Irfan Ahmad Sahib war der Nächste, der das Wort ergriff. Als Hudhur-e Anwar (ABA) sein Namensschild las, sagte Hudhur:

„Es gibt viele Irfans unter den Ärzten hier.“

Er sagte, dass er sich nach Abschluss seines Studiums und seiner Promotion unter der Anleitung von Hudhur-e Anwar (ABA) auf Krebsforschung und medizinische Onkologie spezialisiert habe. Er sagte, er habe sein drittes Jahr abgeschlossen und forsche auf dem Gebiet der Datenanalyse und insbesondere der personalisierten Medizin.

Irfan Ahmad Sahib sagte dann zu Hudhur-e Anwar (ABA), dass in entwickelten Ländern wie Deutschland und den USA eine personalisierte Medizin angeboten werde, von der die Patienten profitierten. In den Entwicklungsländern hingegen gebe es keine personalisierte Medizin. Er fragte Hudhur-e Anwar (ABA), was sie als Waqf-e-Nau-Ärzte tun könnten, um in den Entwicklungsländern personalisierte Behandlungen anzubieten.

Hudhur-e Anwar (ABA) antwortete:

„Es ist eure Aufgabe, Geld zu sammeln und dann den Armen zu helfen. Es sollte einige Ärzte geben, die ins Ausland gehen, sich ehrenamtlich engagieren, für eine Weile an einem Waqf-e-Arzi [zeitweilige Hingabe] teilnehmen und während dieses Waqf-e-Arzis Menschen behandeln.“

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass die Kosten eines solchen Projekts für personalisierte Medizin und die Frage, ob die Länder in der Lage wären, die Kosten zu tragen, geprüft werden sollten. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass ein Machbarkeitsplan ausgearbeitet werden müsse.

Umair Ahmad Bajwa Sahib, Sadr der Muslim Ahmadiyya Medical Organisation (MAMO) Deutschland, ergriff als nächster das Wort und stellte sich vor. Er sagte, er sei orthopädischer Facharzt in einer Privatklinik. Er sagte, dass Ahmadi Ärzte in den vergangenen zwei Jahren des Covid-19 die Möglichkeit hatten, Ahmadis und Ahmadi-Patienten allgemein zu beraten und zu betreuen. Er suchte Rat bei Hudhur-e Anwar (ABA), um zu sehen, was sie noch Weiteres tun könnten.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Ich weiß nicht, was ihr bereits getan habt. Überlegt, was ihr erreicht habt, und schaut, wie ihr euch verbessern könnt.“

Hudhur-e Anwar (ABA) fragte, auf welche Weise sie die Menschen leiteten, worauf Umair Sahib antwortete, dass sie die Möglichkeit hätten, den Ahmadis allgemeine Anleitung und Beratung zu geben.

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) sagte:

„Informiert sie weiter und weckt das Bewusstsein unter ihnen. Es gibt auch viele unter unseren Ahmadis, die – nehmen wir zum Beispiel Covid – denken, es sei nichts und man müsse weder vorsichtig sein noch Masken tragen, noch sich impfen lassen. Wenn man nicht geimpft ist, sollte man zumindest eine Maske tragen und andere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. In einigen Fällen habe ich festgestellt, dass das Auftragen von Vicks [Dampfsalbe mit Inhaltsstoffen wie Kampfer, Menthol und Eukalyptusöl] auf und um die Nase herum und das Tragen einer Maske recht wirksam ist; oder man kann Homöopathie anwenden, wenn man [an ihre Wirksamkeit] glaubt. Aber diejenigen, die nichts tun und sagen: ‚Nichts wird passieren, wenn Gott will, wird der Tod kommen‘, wie es die Punjabis tun, was kann man ihnen dann sagen? Das Einzige, was man tun kann, ist, eine große Kampagne zu starten, um das Bewusstsein der weniger gebildeten Menschen zu schärfen. Und denjenigen, die unvorsichtig, aber gebildet sind, sollte gesagt werden: ‚Ihr seid gebildete Menschen und so solltet ihr euch in dieser Situation verhalten.‘“

Als nächstes hatte Tanzeel Ahmad Khan Sahib die Gelegenheit, sich vorzustellen. Er sagte, er befinde sich derzeit in seinem letzten Jahr als Medizinstudent und fügte hinzu, dass er in diesem Jahr auch seine praktische Tätigkeit abschließen werde. Hudhur-e Anwar (ABA) erkannte ihn und fragte:

„Sind Sie nicht derjenige, der Briefe mit einem Foto in der oberen Ecke verschickt?“

Tanzeel Ahmad Sahib bejahte diese Frage.

Tanzeel Ahmad Khan Sahib fügte hinzu, dass Hudhur-e Anwar ihn angeleitet habe, Forschung zu betreiben, und dass er gemäß seiner Anweisung einen MD-PhD in Neurologie mache. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, er solle weiterhin Erfahrungen sammeln und seine Erfahrungen bei der Behandlung von Patienten während des Waqf-e-Arzi anwenden.

Er fragte Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA), welches der beiden Fächer, Neurologie und Neurochirurgie, mehr gefragt sei. Hudhur-e Anwar (ABA) erklärte, wenn es möglich sei, sich für die Neurochirurgie zu entscheiden, dann sei das besser.

Atif Ahmad Sahib sagte, dass er sich im letzten Jahr seines Medizinstudiums befinde und derzeit eine praktische Tätigkeit mache. Er sagte, er wolle sich für die Gefäßchirurgie entscheiden. Er sagte, dass es dafür zwei Wege gäbe. Zum einen könne man sich auf die allgemeine Chirurgie spezialisieren, was sechs Jahre dauere, und dann weitere drei Jahre auf die Gefäßchirurgie. Der zweite Weg sei, dass man sich direkt auf die Gefäßchirurgie spezialisiere, was sechs Jahre dauere. Er sagte, wenn er sich für den zweiten Weg entscheide, könne er früher in den Dienst der Jamaat treten, als wenn er den ersten Weg einschlage.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, er solle direkt in die Gefäßchirurgie gehen.

Shahzeb Mirza Sahib
sagte, dass er im vergangenen Monat sein Studium der Zahnmedizin abgeschlossen habe und derzeit seine Doktorarbeit schreibe.

Als nächstes stellte sich Rana Mukaram Sahib vor. Er sagte, dass Hadhrat Amirul Mominin (ABA) ihn vor einigen Monaten angeleitet habe, in der Kardiologie zu forschen. Er fragte Hudhur-e Anwar (ABA), ob er klinische Forschung oder Grundlagenforschung betreiben solle, die in Labors durchgeführt werde. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, er solle in die klinische Forschung gehen.

Amir Mehmood Minhas Sahib sagte, er habe in Pakistan, Karachi, BDS gemacht und sei letztes Jahr nach Deutschland gezogen.

Als nächstes sagte Mirza Mubahil Sahib, dass er vor fünf Monaten sein Studium in Rumänien abgeschlossen habe. Hudhur-e Anwar (ABA) erkannte ihn von einem Mulaqat, das er vor einem Monat gehabt hatte, und fragte:

„Sind Sie der Enkel von Mirza Sahib?“

Mirza Mubahil Sahib bejahte die Frage und sagte, er sei der Enkel mütterlicherseits von Mirza Abdur Rashid Sahib.

„Ja, das kann ich an deinen Gesichtszügen erkennen.“

Mirza Mubahil Sahib fragte Hudhur-e Anwar (ABA), ob er eine Frage stellen dürfe. Er sagte, dass Geisteskrankheit bei den Punjabi als Folge von Glaubensschwäche angesehen werde. Als Hudhur-e Anwar (ABA) dies hörte, sagte er:

„Wer das sagt, hat Unrecht.“

Hadhrat Amirul Mominin (ABA) sagte weiter:

„Es gibt verschiedene Ursachen für Geisteskrankheiten. Es gibt verschiedene Umstände, und ein Mensch durchläuft verschiedene Situationen und Bedingungen. Selbst wenn der Glaube eines Menschen nicht schwach ist, behandeln ihn die Menschen in der Umgebung, in der er lebt, so, dass der arme Mensch unweigerlich psychische Probleme bekommt. Der arme Patient ist also hilflos. Zu sagen, dass er schwach im Glauben ist, ist ohnehin falsch.“

Mirza Mubahil Sahib fragte, wie man das Bewusstsein in dieser Hinsicht schärfen könne.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass man die Menschen informieren müsse.

„Eine Krankheit ist eine Krankheit. Was hat sie mit dem Glauben zu tun?“,

sagte Hudhur-e Anwar (ABA).

Anschließend hatten die Ärztinnen und die Frauen, die in den verschiedenen medizinischen Fachbereichen studieren, die Möglichkeit, sich vorzustellen.

Nazia Mehboob Sahiba war die erste, die sich vorstellte. Sie sagte, sie lebe seit fünf Jahren in Deutschland. Sie erwarb ihren MBBS-Abschluss in Pakistan und arbeitete danach in einem dortigen Krankenhaus als Gynäkologin und Kinderärztin. Nach ihrem Umzug nach Deutschland habe sie einige Sprachkurse besucht. Sobald die Sprachkurse abgeschlossen seien und sie weitere Prüfungen bestanden habe, könne sie in Deutschland praktizieren.

Samra Mustafa Sahiba erklärte, sie habe Zahnmedizin studiert und sammle nun Erfahrungen als Assistenzzahnärztin.

Als nächstes stellte sich Hibatul Hay Sadiyya Ata Sahiba vor. Sie sagte, sie habe Zahnmedizin studiert und auch Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt. Sie sagte, dass sie 2018 die Möglichkeit hatte, in Sao Thomé in einem zahnmedizinischen Camp unter der Schirmherrschaft von Humanity First Deutschland zu arbeiten. Im Jahr zuvor hatte sie ihre Qualifikationen in Oralchirurgie und Implantologie erworben und diente auch als Nationale Sekretärin Ishaat unter Lajna Imaillah Deutschland.
Vor zwei Tagen ernannte Hudhur-e Anwar (ABA) ihren Ehemann, einen Missionar, dazu, dass er nach Georgien entsandt werden sollte. Hudhur-e Anwar (ABA) fragte nach dem Namen ihres Mannes, woraufhin sie antwortete, ihr Mann sei Haroon Ahmad Ata Sahib.

„Haroon, der aus Hamburg?“,

fragte Hudhur-e Anwar (ABA). Hibatul Hay Sahiba bejahte diese Frage. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass sie ihre Tätigkeit dort in Georgien fortsetzen könne.

Sie fragte Hudhur-e Anwar (ABA), wie Waqifat ihren Dienst an der Jamaat und die Erziehung ihrer Kinder am besten vereinbaren könnten.

Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) antwortete:

„Ihr habt 24 Stunden [an einem Tag]. Teilt die 24 Stunden auf und schaut, wo ihr eure Zeit verbringt. Mache eine Tabelle über alle 24 Stunden [und sieh], wie viel Zeit du mit Schlafen verbracht hast, wie viel Zeit du mit em Kochen verbracht hast, wie viel Zeit du mit Namaz verbracht hast, wie viel Zeit du mit müßigem Gerede verbracht hast und wie viel Zeit du mit deinem Beruf verbracht hast. Wenn das Kind von der Schule nach Hause kommt, ist es wichtig, dass es eine Stunde von der Mutter betreut wird. Setzt euch mit ihnen zusammen, esst mit ihnen, fragt sie nach der Schule. In Ordnung? Das ist notwendig. Dann gibt es das Wochenende – oder nachts [während der Wochentage], wenn es die Zeit erlaubt – du kannst etwas Zeit mit der Jamaat-bezogenen Arbeit verbringen.“

Shaista Sumbal Ahmad Sahiba sagte, sie habe ihr Studium in Dänemark abgeschlossen und auch eine deutsche ärztliche Zulassung erhalten. Sie fügte hinzu, dass sie sich gemäß der Anleitung von Hudhur-e Anwar (ABA) auf Innere Medizin spezialisieren werde.

Syeda Sabiha Basharat Sahiba sagte, dass sie derzeit ihr praktisches Jahr absolviere, das im Juni enden werde. Sie fügte hinzu, dass sie im Bereich psychiatrischer klinischer Studien forsche.

Als nächstes stellte sich Shehla Ufaq Sahiba vor. Sie sagte, sie sei in ihrem letzten Jahr an der medizinischen Fakultät. Sie fügte hinzu, dass Hudhur-e Anwar (ABA) ihr in einem früheren Mulaqat gesagt habe, dass sie Herzspezialistin werden solle, und so verfolge sie dieses Ziel. Sie drückte ihren Wunsch aus, Waqf-e-Arzi in jedem Land zu machen, in das Hudhur-e Anwar (ABA) sie schicken würde. Als Hadhrat Khalifatul Masih V (ABA) dies hörte, bat er sie, ihm darüber zu schreiben.

Nafeesa Sahiba, Muawina Sadr für Waqifat-e Nau, erzählte, dass einige Ehefrauen der Ärzte anwesend seien, die Hudhur-e Anwar (ABA) einige Fragen stellen und um Führung bitten möchten.

Die erste Fragestellerin sagte, dass Kinder in Deutschland ein relativ komfortables Leben führen. Die Fragestellerin sagte, sie habe oft daran gedacht, dass ihre Kinder Schwierigkeiten haben könnten, sich einzuleben und anzupassen, wenn sie als Familie in andere Länder geschickt würden, um dort zu dienen. Sie fragte Hudhur-e Anwar (ABA), wie man seine Kinder darauf vorbereiten könne. Außerdem fragte sie Hudhur-e Anwar (ABA), ob seine eigenen Kinder Schwierigkeiten hatten, sich in Afrika einzuleben.

Hadhrat Amirul Mominin (ABA) antwortete auf diese Frage:

„Eines meiner Kinder wurde dort geboren; das andere Kind war etwa 8-10 Monate alt, als es [nach Afrika] ging. Und so zog ich sie [in Afrika] auf. Es ging nicht darum, sie ‘anzupassen’. Wir haben ihnen die Gewohnheit eingeimpft, alles zu essen und zu trinken, was es dort gab. So wie wir unser Leben mit Tapferkeit verbrachten, so taten es auch unsere Kinder, und so wuchsen sie auf.“

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass es jetzt viele Möglichkeiten in Afrika gäbe und dass es für Ärzte dort keine Schwierigkeiten gäbe.

Auf die Frage, was die Aufgabe der Frau eines Waqif-e Zindagi sei und wie man sich darauf vorbereiten könne, antwortete Hudhur-e Anwar (ABA):

„Die Frau eines Waqif-e Zindagis ist auch eine Waqifa-e Zindagi. Wenn [ihr Mann] ein Murabbi [Missionar] ist, dann sollte sie ihm auch helfen; sie sollte ihren spirituellen Zustand, ihren moralischen Zustand und ihren intellektuellen Zustand verbessern, damit sie auch bei der Tarbiyyat unter den Frauen helfen kann. So wie es für einen Murabbi die Pflicht ist, seinen Zustand zu verbessern, so sollte auch seine Frau ihren Zustand verbessern.

Wenn [eine Frau die Gattin eines] Arztes ist, dann ist es notwendig, dass sie ein Opfer darbringt. Wenn der Arzt seinen Dienst im Krankenhaus oder in der Klinik der Jamaat überzieht, dann sollte die Ehefrau geduldig sein und ihm nicht sagen: ‚Du kannst nicht länger als acht Stunden Dienst tun‘, oder: ‚Arbeite nicht länger als sechs Stunden im Krankenhaus. Warum verbringst du deine ganze Zeit im Krankenhaus?‘ [Sie sollte] Geduld und Akzeptanz zeigen, und gleichzeitig sollte sie, wenn sie Kinder hat, der Erziehung ihrer Kinder mehr Aufmerksamkeit schenken. [Sie] sollte den Kindern den Geist einflößen, dass ‚wir Ahmadi Kinder und Kinder eines Waqif-e Zindagi sind‘.“

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte, dass die Familie, wohin auch immer sie geschickt wurde, sei es nach Afrika oder an einen anderen Ort, sich mit den Einheimischen einlassen und Kontakte knüpfen sollte.

Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Die Frau eines Waqif-e Zindagi sollte diese Eigenschaften besitzen: Sie sollte sich unter die Leute mischen, ihrem Mann helfen, ihre Kinder entsprechend der Umgebung gut erziehen und auch ein Beispiel für andere in ihrer Umgebung sein.“

Als das Mulaqat sich dem Ende neigte, wandte sich Hudhur-e Anwar (ABA) an Mahmood Khan Sahib, der sagte, dass es 50 weitere Waqf-e-Nau Studenten und Studentinnen gebe, die ein Medizinstudium absolvierten, und bat Hudhur-e Anwar (ABA), für sie zu beten. Hudhur-e Anwar (ABA) sagte:

„Sie hättet sie auch in den heutigen Mulaqat aufnehmen sollen.“

Hadhrat Khalifatul Masih (ABA) übermittelte daraufhin seinen Salam und beendete das Treffen.

(Bericht erstellt von Al Hakam – https://www.alhakam.org/germany-waqf-e-nau-doctors-and-medical-students-in-audience-with-hazrat-khalifatul-masih-v/)

Valeed Seethi Sahib

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. 

Sprich: „Mein Gebet und mein Opfer und mein Leben und mein Tod gehören Allah, dem Herrn der Welten. (6:163)

Mein Weg zum Waqif-e Zindagi

Eigentlich wollte ich Karriere machen. Groß rauskommen. Überall bekannt und in aller Munde. Ich wollte ein großartiger Arzt und ein großartiger Wissenschaftler werden, gar den Nobelpreis in Medizin gewinnen. Dieses Ziel vor Augen machte ich ein verhältnismäßig gutes Abitur, wurde sogar auf der Jalsa Salana Deutschland 2005 für das „beste“ Abitur ausgezeichnet. Dieses Ziel vor Augen begann ich mit einer grundlagenwissenschaftlichen Dr.-Arbeit. Dieses Ziel vor Augen suchte ich bewusst eine Stelle als Arzt an einer Universitätsklinik und wurde in der Medizinischen Hochschule Hannover fündig. Und natürlich sollte auch in der Universitätsklinik eine große Karriere als Forscher und als Kinderchirurg folgen.

Doch bereits während des Studiums gab mir Allah Ta’ala Einblicke in eine andere Welt. Er zeigte mir multiple Zeichen seiner Existenz, bevor Er mich 2009 mit Herrn Mohammad Athar Zubair, Chairman Humanity First Deutschland, zusammenbrachte. Dieser Mann erschien mir auf einem gänzlich anderen Weg zu sein. Er wollte nicht groß rauskommen, wollte keinen Ruhm und keine weltliche Anerkennung. Er wollte nur seinem Gott und dessen Khalifen dienen. Allah ta‘ala zeigte mir diese andere Welt, aber meine Eitelkeit war sehr groß. Ich verfolgte weiter die weltlichen Ziele, die ich mir gesetzt hatte.

2015 gab mir Allah dann eine zweite Chance und zeigte mir diese andere Welt nun intensiver, in dem er mir über Herrn Wjahat Waraich aus Hannover die Möglichkeit gab, mit Humanity First erstmalig nach Benin zu reisen. Unter der Leitung von Herrn Tariq Arif, dem Vice-Chairman von Humanity First Deutschland, gab mir Allah erneut die Chance, von meinen Eitelkeiten und meinem Stolz abzulassen. Abermals obsiegte meine Sturheit. Tief im Inneren aber war mein Weltbild ins Wanken geraten.

2016 gab mir Allah schließlich eine dritte Chance. Ich erhielt die Möglichkeit mit Herrn Nadir Sindhu und Herrn Asem Bilal Arif nach Griechenland zu reisen. Ich lernte nun erstmals zwei Brüder näher kennen, die bereits seit frühester Kindheit gelernt hatten, von Eitelkeiten und von Stolz abzulassen und ihr Leben ganz dem Dienst an Gott und dem Dienst an der Menschheit zu widmen. Ich hatte mir bis dahin eingeredet, mit all den weltlichen Zielen, die ich mir gesetzt hatte, sei ich auf einem überdurchschnittlichen Weg. Als ich diese zwei Brüder kennenlernte wurde mir bewusst, wie durchschnittlich ich war. Mir wurde klar, dass in Wirklichkeit jene, die das Glück gehabt hatten, von ihren Eltern in das System des Waqf-e-Nau und somit dem Khalifen der Zeit gegeben worden zu sein, wahrhaftig überdurchschnittlich waren. Eine echte Elite unserer Gesellschaft. 

Im Februar 2017 schließlich sollte das gesamte Kartenhaus, das ich mir über Jahre mit eitlen Gedanken aufgebaut hatte, vollständig zum Einsturz kommen. Allah Ta‘ala erlaubte mir, erstmalig mit Herrn Athar Zubair und seinem Team nach Benin zu reisen. Für die anderen war es ein medical Camp. Für mich sollte diese Reise ein spirituelles Camp werden. Durch Herrn Zubair verstand ich, dass ein Dienst an der Schöpfung ohne wahrhaftige Liebe zum Schöpfer immer mit Eitelkeit verbunden sein wird. Auf dieser Reise entschloss ich endgültig, mein Leben dem Dienst an der Menschheit zu widmen. Ab da war ich bereit, meine selbst gesteckten weltlichen Ziele aufzugeben.

Versteht mich bitte nicht falsch, Karriere machen zu wollen und weltlichen Erfolg haben zu wollen ist nicht zwangsläufig mit Eitelkeit verbunden. Schließlich gab es auch in der Jamaat sehr demütige Menschen, die auf ihrem Gebiet Exzellenz erreicht haben, wie zum Beispiel Prof. Abdus Salam oder Sir Zafrullah Khan (Möge Allah zufrieden mit ihm sein). Und auch heute noch sind Prof. Nuri oder PD Dr. Obaida Rana lebende Beispiele für außerordentlich erfolgreiche und zugleich demütige Ahmadis. 

Es ist bemerkenswert, solange ich aus Eitelkeit heraus versucht habe Karriere zu machen, habe ich nicht sehr viel geschafft. Ja, ich war Arzt. Mehr aber auch nicht. 2017 war ich bereits 10 Jahre mit meiner Dr.-Arbeit beschäftigt und schaffte es nicht, diese abzuschließen. Ich war in meiner Facharztweiterbildung im 6. Ausbildungsjahr und weit weg davon, die notwendigen operativen Fähigkeiten zu erlangen um Facharzt zu werden. Trotz erheblicher Mühen schaffte ich es außerdem nicht, meine Schulden aus dem Studium zeitnah abzubauen. Aber als die Karriere nicht mehr im Vordergrund stand war es so, als ob Allah das „Ruder“ übernommen hätte. 2018 schloss ich meine totgeglaubte Dr.-Arbeit mit Magna cum laude ab, 2019 konnte ich meine gesamten Schulden aus dem Studium abbauen, was ich die 7 Jahre zuvor nicht geschafft hatte, und kürzlich hat Allah mir sogar zum Facharzttitel verholfen.

Nach 2017 erhielt ich von Allah außerdem regelmäßig die Gelegenheit, meine Dienste zeitweise Humanity First Deutschland zur Verfügung zu stellen. Ich lebte fortan nach dem Grundsatz, den der zweite Khalif, Hadhrat Mirza Bashiruddin Mahmood Ahmad (RA) formuliert hatte:

„Wer einen Unterschied sieht zwischen dem Bai‘at und dem Waqf hat weder das Bai‘at noch das Waqf wirklich verstanden.“

Im Januar 2019, nach zwei Wochen des Istikhara-Gebetes, beschlossen meine Frau, die mir bei all den Entscheidungen stets eine Stütze war, und ich schließlich offiziell, uns auf Lebzeiten Humanity First zu verpflichten und somit dem Khalifen der Zeit zu überantworten. Den Entschluss hierzu hatten wir schon lange gefasst, doch in einer schicksalhaften Nacht war es Herr Wajahat Waraich, Global Health Director von Humanity First Deutschland, der den letzten Impuls gab und mich fragte, wann ich denn nun für das Waqf zur Verfügung stände. Am 02. Mai 2019 nahm unser geliebter Imam unser Waqf-e-Zindagi offiziell an. Am 04. Juli 2019, am Donnerstag vor der Jalsa Salana Deutschland, erkannte Hudhur-e Aqdas (ABA) mich auch persönlich als Waqf, ohne, dass ich ihm persönlich vorgestellt worden wäre. Derzeit warten wir auf die Fertigstellung des Krankenhauses auf São Tomé, bevor wir Insha’Allah vollständig unserem Heimatland den Rücken kehren. 

Auf meinem bislang 13-jährigen Weg zum Waqf-e-Zindagi waren viele Menschen beteiligt. Menschen, in denen ich wahre Freunde und Brüder im Glauben gefunden habe. Meine eigene Leistung dabei war eher bescheiden. Aber ich glaube, es waren am meisten die Gebete meiner Eltern und die Gebete meines Khalifen (möge Allah sein Helfer sein), die bewirkt haben, dass die notwendigen Umstände entstanden sind. Und es war die Gnade und Barmherzigkeit Allahs, denn ohne Seine Hilfe wäre ich nicht auf diesem Weg gekommen. Und der Weg ist noch nicht vorbei. Der schwierigste Teil kommt jetzt. Aber ich bin sicher, dass Allah es auch weiterhin zur „Chefsache“ machen wird. Dafür sind aber freilich noch viele Gebete notwendig, an denen sich jeder gerne beteiligen darf. 

Möge Allah uns allen ermöglichen, unserem Khalifen absoluten und uneingeschränkten Gehorsam zu leisten, zu Bewahrern des Khilafats zu werden und so das Wohlgefallen Allahs zu erlangen. Möge Allah mich und meine Familie vor den negativen Folgen dieses Textes und den Einflüsterungen Satans bewahren und möge diese meine Geschichte für Sie von Vorteil sein. Ameen. 

Elternabend: Rödermark

Am 19.12.2021 fand das jährliche Elternabend sowie die Preisverleihung der Jamaat Rödermark statt. Das Programm wurde Hybrid veranstaltet. Vor Ort waren 18 Personen anwesend. Online nahmen 66 Personen am Programm teil. 

Elternabend: LA Groß Gerau

Am 19.12.2021 fand das jährliche Elternabend sowie die Preisverleihung der Lokal Amarat Groß Gerau statt. Das Programm wurde über YouTube ausgetrahlt und insgsamt haben 127 Haushalte sich das Programm angeschaut.